Ich bin in einer christlichen Familie aufgewachsen, habe mich mit 6 Jahren schon entschieden daran zu glauben das Gott existiert. Natürlich kamen im laufe der Zeit; vor allem in der Teenie Zeit; Zweifel auf. Und immer wieder muss man sein Herz neu für Gott öffnen. Nach Sommer folgt Winter. Nach Sonnenschein, der Regen. Nach der aufregenden Anfangszeit, die Gewohnheit. Und so auch umgekehrt.
Und plötzlich stand ich im Regen da. Deprimiert das die Wärme der Sonne schon wieder weg ist. Der Boden unter meinen Füßen wurde matschig, weich und ich versank immer weiter in meiner Depression. Kein Appetit, ständige Heulattacken. Von jetzt auf gleich ging es mir schlecht. Und ich weiß bis heute nicht wie und warum. Monate vergingen ohne ein Licht am Ende des Tunnels. Ich fing an Gott dafür zu hassen. Die Ärzte fanden auch nichts. Bauchschmerzen jeden Tag, war irgendwann schon ganz normal. Stress? Wo von, wenn ich nur in meinem Zimmer alleine war. Probleme in der Schule? Nö, ich verstand mich gut mit meinen Klassenkameraden und der Stoff war auch ok.
Als ich ganz unten angekommen war, fing ich wieder an zu beten. Es gab keine andere Lösung. Das Frühstücken war ein Prozess, kein Genuss wie heute. Schritt für Schritt, mit Gott an meiner Seite, ging es Berg auf. Und ich entschied mich, mich taufen zu lassen.
Ich musste lernen, das Gott keine Garantie dafür ist, das es einem immer gut geht. Nach der Taufe ging es natürlich wieder Berg ab. Gefühlt noch tiefer als vorher. Aber ich wusste, das es nach der Taufe ein Kampf wird. Ein Kampf der ca 365 Tage lang ging, bis es in meinem Kopf plötzlich klick gemacht hat.
Ich habe aufeinmal verstanden, das das Leben als Christ auf der Erde, wie eine Ausbildung ist. Man lernt durchs Bibel lesen, durch Gespräche mit anderen, durch Predigten, durch Gebet, etc. Wie in der Ausbildung, werden wir geprüft: was machst du jetzt, wenn es schwierig wird? "Salome, was tust du, wenn du jetzt eine Depression hast? Wirst du mir vertrauen? Wie stark ist dein Glaube wirklich?"
Und plötzlich stand ich schon wieder im Regen da, eine neue Situation. Aber diesmal stand ich nicht alleine da. Weil ich gelernt habe Gott zu vertrauen, weil ich verstanden habe. Es ist wie mit Mathe aufgaben: Wenn man verstanden hat, wie es funktioniert macht es plötzlich Spaß zu rechnen.
Wenn die Wärme der Sonne vergangen ist, dann tanz mit Freude durch den Regen. Freue dich, das Gott an dir arbeitet: dein Glaube stärkt (hoffentlich), deinen Charakter formt, die schlechten Gewohnheiten versucht zu ändern.
Jesus antwortete ihm: "Was ich hier tue,
verstehst du jetzt noch nicht. Aber später
wirst du es begreifen."
- Johannes 13,7 [HFA]
"Liebe Brüder, wenn in schwierigen Situationen
euer Glaube geprüft wird, dann freut euch darüber.
Denn wenn ihr euch darin bewährt,
wächst eure Geduld."
- Jakobusbrief 1,2f [NL]
Fotos: Alex Dück
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